Klein
Adriane als Supermarkt Rambo
oder
'So
beginnen Kriege'
Letzte
Woche war ich in der glücklichen Position mein Ehedings zum
wöchentlichen Großeinkauf mitschlurren zu können. Naja, mehr oder
weniger glücklich. Wohl wissend das wir uns bei diesen gemeinsamen
Shopping Ausflügen mindestens! einmal in die Köppe kriegen. Und
mindestens einer, meistens alle beide schmollend den Laden wieder
verlassen werden. Das liegt an unserer unterschiedlichen Fokussierung
auf die Art der Waren, auf die Wertigkeiten der verschiedenen
Lebensmittel, deren Notwendigkeit ihrer Inbesitznahme bis hin zur Art
und Weise deren vorläufiger Aufbewahrungsart im Einkaufswagen und
zur endgültigen Unterbringung in den Transportmitteln für den
Heimweg. Die Art der Bezahlung nicht zu vergessen. Während ich
lieber mal in Kauf nehme Münzen als Rückgeld zu akzeptieren, wenn
damit der Bezahlvorgang beschleunigt wird,weil die Schlange hinter
uns ohnehin schon so lang ist, beginnt mein Göttergatte meist in
aller Ruhe sämtliche Jacken und Hosentaschen nach ein paar
Centstücken zu durchwühlen und zieht so regelmäßig den Unmut der
Wartenden auf sich. Zumal der Herr oder die Dame an der Kasse
ohnehin schon böse gucken, weil mein Ehedings jedes mal deutlich
macht das sie die Waren zu schnell über die Kasse gezogen haben und
er dann jedes mal demonstrativ langsam die Waren sorgsam in den
Einkaufswagen zurück sortiert. Hmm... so stimmt das auch wieder
nicht ganz. Die Herren an der Kasse werden meist mürrisch, die Damen
äußern dann eher mal so was wie: 'So einen starken Mann hätte ich
auch gerne' oder ' Sie packen aber ordentlich an und ein, Toll'. Was
wiederum dazu führt das ICH mürrisch werde!
Nun
aber zu meiner eigentlichen Geschichte:
An
diesem besagten Tag hatten wir grade, trotz widriger Umstände
(Vorhergehender Kampf um die Inbesitznahme eines funktionierenden
Einkaufswagens vor dem Markt) betraten wir den Ort des Geschehens
durch die Obst und Gemüseabteilung. Dort stauten sich bereits, wie
grade zuvor vor dem Markt, die einkaufswilligen Massen. Eine leicht
gereizte Stimmung lag schon in der Luft. Ich hielt es für eine gute
Idee, durch eine schwungvollen Linkskurve zwischen den Obstwaren zur
Rechten vorbei ,ein Abkürzung zu nehmen und die bereits 'angeregt
diskutierenden Kunden ( 'Schieben sie mir doch noch mal ihren Wagen
in meine Hacken) vor uns geschickt zu umgehen. Bei dem
eingeschränkten Sichtfeld über die Strauchtomaten allerdings
übersah ich den Gemüseabfalleimer welcher sich in diesem schmalen
Gang befand und schepperte mit Schmackes gegen dieses Blechteil und
knallte fluchend mit dem Schienbein gegen meinen hart erkämpften
Einkaufswagen. Machte seufzend schnell einen Rückzieher und meinte
Laut: 'Na das war ja mal eine ganz tolle Idee das Ding da zu
platzieren!!!' Eigentlich immer noch mit mir selbst beschäftigt und
dem Schmerz in meinem Bein sah ich wie sich eine Frau vor mir in
Zeitlupe umdreht und mir direkt böse in die Augen starrte. Dann
schrie sie mich an:' Hätten sie freundlich gefragt hätte ich meinen
Wagen ja woanders hinstellen können!' Dreht sich um, wirft mir einen
weiteren noch böseren Blick über die Schulter zu und biegt um die
Ecke.
Ich
war total erschrocken und schaute zu meinem Ehedings: Die hat mich
angeschrien. WARUM?'
Ehedings
grinst nur und schüttelt den Kopf. Klar. Von der Seite war also
keine Hilfe zu erwarten. Habe ich etwa gehofft das er sich vor sein
geliebtes Eheweib wirft und die Delinquentin zur Rede stellt? Diese
zwingt sich im angemessenem Maße zu entschuldigen?
Ja
habe ich. Wieso eigentlich?!
Wir
also weiter durch unendlichen Weiten der Lebensmittelbranche. Die
Delinquentin ließ ich aber nicht aus den Augen. Sie mich auch nicht.
Böse Blicke schossen zwischen den Regalen hin und her. Jedes mal
wenn sie uns in einem Gang entgegen kam, machte mein Göttergatte nur
: 'Dööödöödööödööödööö (Titelmusik der weiße Hai) und
fand die Situation offenkundig auch noch spaßig. An der Kasse gab es
dann noch ein paar letzte verächtliche Blicke obendrauf aber
ansonsten haben die Dame und ich denn doch noch unsere Haltung
bewahrt und es kam zu keinen weiteren Ausschreitungen.
Auf
dem Heimweg allerdings blieb ich stehen, sah mein Ehedings an und
fragte: 'Warum?''Warum was?''Warum hat die Frau mich angeschrien. Ich
habe ihr doch gar nichts getan!' Da lacht er und erzählt mir, weil
er ja hinter mir stand bei dem Geschehen konnte er zur Aufklärung
beitragen' Sie dachte halt du hast Sie und nicht den Mülleimer
angeschrien.'
Da
war ich baff. Und fing an mich ein wenig zu schämen...(ohhhh ach
sooo... )
Wir
gingen weiter Richtung Heimat und mein Ehedings brummelte grinsend
vor sich hin:
'Jetzt
weiß ich wie Kriege anfangen'
...jetzt habe ich ein Lächeln im Gesicht!
AntwortenLöschenDanke und dir ein schönes Restwochenende!