Sonntag, 22. April 2012

Supermarkt Rambo




Klein Adriane als Supermarkt Rambo

oder

'So beginnen Kriege'


Letzte Woche war ich in der glücklichen Position mein Ehedings zum wöchentlichen Großeinkauf mitschlurren zu können. Naja, mehr oder weniger glücklich. Wohl wissend das wir uns bei diesen gemeinsamen Shopping Ausflügen mindestens! einmal in die Köppe kriegen. Und mindestens einer, meistens alle beide schmollend den Laden wieder verlassen werden. Das liegt an unserer unterschiedlichen Fokussierung auf die Art der Waren, auf die Wertigkeiten der verschiedenen Lebensmittel, deren Notwendigkeit ihrer Inbesitznahme bis hin zur Art und Weise deren vorläufiger Aufbewahrungsart im Einkaufswagen und zur endgültigen Unterbringung in den Transportmitteln für den Heimweg. Die Art der Bezahlung nicht zu vergessen. Während ich lieber mal in Kauf nehme Münzen als Rückgeld zu akzeptieren, wenn damit der Bezahlvorgang beschleunigt wird,weil die Schlange hinter uns ohnehin schon so lang ist, beginnt mein Göttergatte meist in aller Ruhe sämtliche Jacken und Hosentaschen nach ein paar Centstücken zu durchwühlen und zieht so regelmäßig den Unmut der Wartenden auf sich. Zumal der Herr oder die Dame an der Kasse ohnehin schon böse gucken, weil mein Ehedings jedes mal deutlich macht das sie die Waren zu schnell über die Kasse gezogen haben und er dann jedes mal demonstrativ langsam die Waren sorgsam in den Einkaufswagen zurück sortiert. Hmm... so stimmt das auch wieder nicht ganz. Die Herren an der Kasse werden meist mürrisch, die Damen äußern dann eher mal so was wie: 'So einen starken Mann hätte ich auch gerne' oder ' Sie packen aber ordentlich an und ein, Toll'. Was wiederum dazu führt das ICH mürrisch werde!

Nun aber zu meiner eigentlichen Geschichte:

An diesem besagten Tag hatten wir grade, trotz widriger Umstände (Vorhergehender Kampf um die Inbesitznahme eines funktionierenden Einkaufswagens vor dem Markt) betraten wir den Ort des Geschehens durch die Obst und Gemüseabteilung. Dort stauten sich bereits, wie grade zuvor vor dem Markt, die einkaufswilligen Massen. Eine leicht gereizte Stimmung lag schon in der Luft. Ich hielt es für eine gute Idee, durch eine schwungvollen Linkskurve zwischen den Obstwaren zur Rechten vorbei ,ein Abkürzung zu nehmen und die bereits 'angeregt diskutierenden Kunden ( 'Schieben sie mir doch noch mal ihren Wagen in meine Hacken) vor uns geschickt zu umgehen. Bei dem eingeschränkten Sichtfeld über die Strauchtomaten allerdings übersah ich den Gemüseabfalleimer welcher sich in diesem schmalen Gang befand und schepperte mit Schmackes gegen dieses Blechteil und knallte fluchend mit dem Schienbein gegen meinen hart erkämpften Einkaufswagen. Machte seufzend schnell einen Rückzieher und meinte Laut: 'Na das war ja mal eine ganz tolle Idee das Ding da zu platzieren!!!' Eigentlich immer noch mit mir selbst beschäftigt und dem Schmerz in meinem Bein sah ich wie sich eine Frau vor mir in Zeitlupe umdreht und mir direkt böse in die Augen starrte. Dann schrie sie mich an:' Hätten sie freundlich gefragt hätte ich meinen Wagen ja woanders hinstellen können!' Dreht sich um, wirft mir einen weiteren noch böseren Blick über die Schulter zu und biegt um die Ecke.
Ich war total erschrocken und schaute zu meinem Ehedings: Die hat mich angeschrien. WARUM?'

Ehedings grinst nur und schüttelt den Kopf. Klar. Von der Seite war also keine Hilfe zu erwarten. Habe ich etwa gehofft das er sich vor sein geliebtes Eheweib wirft und die Delinquentin zur Rede stellt? Diese zwingt sich im angemessenem Maße zu entschuldigen?
Ja habe ich. Wieso eigentlich?!
Wir also weiter durch unendlichen Weiten der Lebensmittelbranche. Die Delinquentin ließ ich aber nicht aus den Augen. Sie mich auch nicht. Böse Blicke schossen zwischen den Regalen hin und her. Jedes mal wenn sie uns in einem Gang entgegen kam, machte mein Göttergatte nur : 'Dööödöödööödööödööö (Titelmusik der weiße Hai) und fand die Situation offenkundig auch noch spaßig. An der Kasse gab es dann noch ein paar letzte verächtliche Blicke obendrauf aber ansonsten haben die Dame und ich denn doch noch unsere Haltung bewahrt und es kam zu keinen weiteren Ausschreitungen.
Auf dem Heimweg allerdings blieb ich stehen, sah mein Ehedings an und fragte: 'Warum?''Warum was?''Warum hat die Frau mich angeschrien. Ich habe ihr doch gar nichts getan!' Da lacht er und erzählt mir, weil er ja hinter mir stand bei dem Geschehen konnte er zur Aufklärung beitragen' Sie dachte halt du hast Sie und nicht den Mülleimer angeschrien.'
Da war ich baff. Und fing an mich ein wenig zu schämen...(ohhhh ach sooo... )

Wir gingen weiter Richtung Heimat und mein Ehedings brummelte grinsend vor sich hin:


'Jetzt weiß ich wie Kriege anfangen'