Donnerstag, 19. April 2012

Die Sache mit dem Werkzeug




Von kleinen Adrianes fernhalten

oder

Dieses Spielzeug ist nicht geeignet für kleine Adrianes

Nach der Geschichte mit der Kaffeepackung und dem Hinweis auf meine allgemeine Aversion gegen Verpackungen jeglicher Art, wurde ich nun mehr oder weniger genötigt die folgende Geschichte wiederzugeben/preiszugeben. Diese Geschichte wird immer wieder gerne von meinem Ehedings vorgekramt, mir vorgehalten und erstaunlicherweise dient sie nach wie vor zu seiner Belustigung. Ich gebe diesem Wunsch nur nach, weil diese Erzählung möglicherweise Leben retten kann und auf die wirklichen Gefahren von Plastikspielzeug hinweist. [Von wegen: ('Nur') Für Kinder unter drei Jahren nicht geeignet.] Und ich möchte darauf hinweisen das die Geschichte keinesfalls unter Komik abgelegt wird, sondern unter Psycho Thriller!

Meine jüngste Tochter leidet zeitweise noch unter Asthma. Das ist im Laufe der Jahre schon besser geworden, wenn sie allerdings erkältet ist verschlimmert es sich wieder und darum hat sie für Notfälle eine kleine Spraydose. Eines Nachts wurde ich wach weil ich sie habe Husten hören. Im Gegensatz zu meinem Ehedings werde ich auch bei leisen Geräuschen Nachts schnell munter. Ihn würde es indes nicht stören wenn eine Bombe in unserem Schlafzimmer explodiert. Ein Phänomen über das ich mich schon seit Jahren des öfteren geärgert habe. So bin ich also auch in dieser Nacht diejenige gewesen welche sich aufmachte die Welt (unsere kleine Tochter) zu retten. Unser Mäusezähnchen machte auch einen kläglichen Eindruck und war selbst noch völlig verschlafen und bekam sehr schlecht Luft. Hektisch werdend machte ich mich auf die Suche nach ihrem Spray, welches nicht ordnungsgemäß auf ihrem Nachttisch zu finden war. Bis die Lütte unter ihr Kopfkissen griff und mir eine kleine Plastikkiste gab. Nach dem ich das Ding geschüttelt hatte, wurde mir klar, das ihr Spray offensichtlich in dieser (Drecks.-) Kiste war. Ich fand nur keinen Knopf, oder Nippel, oder Schalter oder sonst irgendetwas wie ich sie hätte öffnen können. Mein Mädchen hustete immer doller und ich wurde langsam panisch. Also ab in die Küche, an die Besteckschublade mit Messern, Gabeln und Schere versucht dieses Ding zu öffnen. Vergeblich. Das Getöse alleine hätte im Zweifel schon gereicht die halbe Nachbarschaft aufzuwecken. Nicht so mein Ehedings. Ich also ins Arbeitszimmer, an seine Werkzeugkiste. Schweres Gerät musste her. Und ob ihr es glaubt oder nicht. Grade als ich das erste mal ausgeholt hatte um mit dem Hammer diese vermaledeite Kiste aufzukloppen, stand mein Mann in der Tür. Ich vermute das Geräusch seines sich öffnenden Werkzeugkasten würde ihn von den Toten auferstehen lassen.
'Bist du von allen guten Geistern verlassen Weib? Was zur Hölle machst du denn da?'
Ich erklärte ihm zitternd, unter Tränen, mit Händen und Füßen das es um Leben und Tod geht und reichte ihm die Kiste. Er sah sie sich kurz an, schob eine Plastikleiste an der Seite zurück und legte einen kleinen roten Knopf frei. Drückte drauf und das Ding sprang auf.
' Schatz das ist doch bloß die geheime Schatzkiste aus dem Piratenset'
Und jetzt kommt es:
'WO ist denn jetzt daran das Problem?'

Nun, das Problem an der Sache ist:


Dieses Spielzeug ist nicht geeignet für kleine Adrianes

(Oder anders gesagt: Manchmal bin ich einfach zu blöd für diese kleine Welt ^^)

Morgenmuffel





Gooooood moooorniiing Aaaadriiiaaane!!!!

oder

Vergessen Sie alles ab : Guten Morgen


Ich bin bekanntermaßen ein Morgenmuffel. Mich spricht man früh am Tag am besten nicht vor dem ersten Kaffee und nach der ersten Zigarette an. Nach dem sogenannten 'Nuttenfrühstück' werde recht schnell einigermaßen annehmbar und umgänglich. Aber bis dahin... ist es manchmal ein langer Weg, musste ich heute mal wieder feststellen. Keine Sorge, es ist niemand ( außer mir ) zu Schaden gekommen.

Alles fing mit einer defekten Gardinenschiene an. Diese verhindert das Frau die Vorhänge richtig zuziehen kann und ihr morgens um 5.30 Uhr schon die Sonne volles Brett, ich meine in all ihrer strahlenden Pracht, ins zerknautschte Gesicht scheint. Noch einmal in ganzen Worten um die Dramatik zu unterstreichen:

FÜNF UHR DREISSIG!

Hinzu kommt das wir hier im Viertel offensichtlich akuten Mangel an Würmer haben. Welcher zu einem Überschuss an (zu) frühen Vögeln führt. Diese sind nicht zu überhören.
(Ok. Ich habe jetzt zehn Minuten über die letzten zwei Sätze nachgedacht und lasse sie trotz eventueller Zweideutigkeit stehen)

An noch einmal einschlafen ist also nicht zu denken und so ergibt Frau sich in ihr morgendliches Schicksal und schlüpft aus dem kuscheligen Bett. In Bademantel und Schlappen auf schnellstem Wege in die Küche. Jetzt muss Kaffee her! Aber bereits nach dem öffnen der Schlafzimmertür beginnt der Hindernisparcours in Form zweier aufgeregter Hunde, von denen man meinen könnte, sie hätten einen monatelang nicht gesehen. Nach dem man angesprungen, angekläfft und abgeschleckt wurde also weiter Richtung Kaffeemaschine. Um die Gefahr für im Hause lebende Familienmitglieder zu minimieren, mir um die Uhrzeit in meinem leicht gereiztem Zustand zu begegnen, genügt mir ein Rest Kaffee vom Vortag, aufgewärmt in der Mikrowelle. (Ja ich weiß, ich bin eine Kaffeeschlampe. ) Fatalerweise war keiner mehr da. Und das letzte zu dem ich mich im Stande fühle um die Uhrzeit, ist meine Bewegungen zu koordinieren und Hirn zu benutzen. Die sind nämlich noch im Snooze Modus. Dazu kommt das wir eine Hightech Maschine mit Display ( Mein Ehedings kauft nur elektronische Geräte wenn sie über ein Display verfügen) besitzen. Das Ding 'schreit' einen schon an wenn man bloß den Deckel zum Wasser auffüllen öffnet! Dann hat es keinen Papierbeutel, welchen man einfach in die Tonne schmeißen kann. Nein, der Filter muss ausgewaschen werden. Und dann muss man tausend Knöpfe drücken und beten das am Ende wirklich irgendwann mal das ersehnte Heißgetränk tröpfelt. Aber half ja alles nichts, ich machte mich also ans Werk. Zu allem Überfluss musste ich feststellen das auch das Kaffeepulver in der Kaffeedose alle war und ich eine neue Kaffeepackung öffnen müsste, wollte ich an mein Ziel gelangen. Und ab da wird es kriminell. Ich stehe nämlich prinzipiell auf Kriegsfuß mit Verpackungen und Verschlüssen aller Art. 'Auf' bekomme ich letztendlich schon irgendwie alle. 'Zu' nach meinen unkonventionellen Methoden dann meist eher nicht mehr. Jedenfalls nicht auf die dafür vorhergesehene Weise. Und das ganze zieht IMMER irgend wen oder etwas in Mitleidenschaft. Ich hatte die Schere schon in der Hand, als mir das Kleingedruckte auffiel. 'Einfach zu öffnen und Wieder verschließbar.' (Warum glaube ich so was eigentlich immer.) Also fing ich an an der gekennzeichneten Stelle rum zu frickeln. Erst langsam und vorsichtig, dann ein wenig heftiger, dann mit einem Seufzen, einem Grummeln, fluchend...dann nahm ich wieder die Schere! Was zur Folge hatte , das ich die Packung zwar teilweise öffnen konnte, allerdings auch der erste Schwung Kaffeepulver über den Fußboden rieselte. Beim Versuch durch die ausgefranste Öffnung das restliche Pulver sicher in die Dose zu kippen, der zweite Schwung. Dann bemerkte ich das ich vergessen hatte den Kaffeelöffel vorher aus der Dose zu nehmen. Beim Versuch dieses nachzuholen rutschte mir das ganze Ding aus der Hand und der restliche Inhalt gesellte sich zu der übrigen braunen Pulver auf dem Fußboden. Prompt steckten die Hunde ihre Nase rein, mussten niesen und und stoben in einer dicken Kaffeewolke quer durch die Küche.

Was soll ich sagen?!

Jetzt sitze ich hier vor einer Tasse Fertigcappuccino, welche ich meinem Ehedings aus seiner 'Einsatzkiste' geklaut habe und hoffe das der restliche Tag keine weiteren Verpackungen für mich bereit hält.

GUTEN MORGEN !