Samstag, 2. Februar 2013

UNSER kleines Mädchen..

2.Ferien Tag / Klappe / die Zweite.

Szene:

Muttertier sitzt verzweifelt vorm Telefon. Mit der einen Hand nervös das Haar zerwühlend, in der anderen eine Zigarette. Vor ihr ein überfüllter Aschenbecher und eine halb leere Kaffeetasse. 

Text:

'Ich hab es gewusst. (etwas lauter) 'Ich habe es doch gleich gesagt.' (leicht hysterisch) 'Was mache ich denn jetzt bloß???'

Zur Vorgeschichte:

Unser Mäusezähnchen wollte doch ihren Papa, ihren Helden, mal auf 'Arbeit' besuchen.
Das dieses Vorhaben nun am zweiten Ferientag in die Tat umgesetzt werden sollte, wurde mir am Abend zuvor mitgeteilt. 
'Ok. Wann soll ich sie dir denn vorbeibringen?' 'Wieso vorbeibringen. Sie ist doch jetzt Alt genug um selber mit den 'Öffentlichen' zu fahren.'

Wenn ich das immer schon höre. Die Kinder sind doch jetzt schon Alt genug um dieses oder jenes zu tun. Hallo? Das sind meine Babys! Babys lässt man doch nicht einfach 'Dinge' tun. ALLEINE! Auch wenn eines der Baby's bald seinen 16. Geburtstag hat. Was fällt Ehedings ein, ihn darauf hin zu weisen, das er dann ja mit ein 'paar' Kumpels jetzt ein Bier trinken gehen kann. Weil ER in seinem Alter hat ja schon ganz 'andere' Dinge gemacht. 
(Ja Schatz. Über deine Vorbildfunktion und deine pädagogischen Fähigkeiten im allgemeinen sollten wir wirklich noch mal REDEN!)

Aber zurück zu unserem Mäusezähnchen:

'Ja aber sie muss dann umsteigen. Und das ausgerechnet am größten Verkehrsknotenpunkt. Müsste durch zig Gänge, über zig Rolltreppen um Überhaupt..' 
(Vor meinem geistigen Augen sah ich mein einsames, verzweifeltes Mädchen durch dunkle, versiffte, gekachelte, endlose, kalte Gänge wandeln. Hilflos den Junkies, Alkoholikern, randalierenden Punks, grölenden Fußballfans, etc. ausgesetzt)

' Ach das findet sie schon. Ist doch meine Tochter!'

Die Tochter des Mannes der nie nach dem Weg fragt, sich auch bei Tempo 200 auf der Autobahn an den moosbewachsenen Bäumen orientiert und kein Navi braucht weil er sich auch tagsüber nach den Sternen richten kann???

Aber was will Frau machen. Besonders wenn das Mäusezähnchen mich anlächelt, mir die Hand auf die Schulter legt und sagt:

'Ja Mama. Ich kann das. Vertrau mir!'

*seufz*

So zockelten die beiden dann ins Arbeitszimmer und erarbeiteten ihren Generalstabsplan 
Mission: Mäusezähnchen auf Tour!

So kam es das ich am nächsten Tag, nach ordnungsgemäßem Anruf bei Ehedings,:

'Das Adlerküken verlässt jetzt sein Nest' 

meinem kleinem Mädchen zum Abschied am Fenster nachwinkte und mir vor Sorge fast mein Mutterherz brach. 

15 Minuten (gefühlte 5 Stunden) später klingelte das Telefon.

Ehedings: 

'Sie ist jetzt an der Haltestelle!'

Sein Unterton ließ mich aufhorchen.

'An der Haltestelle. Bei dir also?!'

'*räusper* Ja also..nicht wirklich.'

'Wie, nicht wirklich?'

'Na sie ist in die richtige Bahn gestiegen. Nur in die falsche Richtung!'

*PANIK*

'Aber sie hat mich gleich angerufen und ich habe ihr gesagt, dann soll sie die und die Bahn nehmen, dort dann umsteigen und dann noch mal von ..'

'Da hast ihr WAS gesagt? Wieso? Sie muss doch nur auf die andere Seite und ein Stück weiter zurückfahren!!!'

'Ja aber..'

Ab da habe ich nicht mehr zugehört. 

'Ich lege jetzt auf falls sie zu Hause anrufen will. Und du meldest dich bitte sofort wenn..'

'Ja ja. Sie ist doch meine Tochter..'

'Darum mache ich mir ja Sorgen!!!'

An dieser Stelle kommen wir zu oben genannten Szene. 

In meinem Kopf spielten sich Horrorszenarien ab, da würde sogar Alfred Hitchcock neidisch werden.
Ich dachte wenn sie so fährt wie ihr Vater es beschrieben hat, dauert es ja ewig bis sie bei ihm ankommt. 

Aber, und jetzt kommt es, das kleine Mädchen ist vor allem Tochter ihrer Mutter. So kam es bereits 5 Minuten später zu dem erlösenden Anruf: 

'Das Adlerküken ist gelandet!'

Weil nämlich MEINE Tochter nicht auf ihren Vater gehört hat und lieber noch einmal selbst nachgedacht. So ist sie nämlich einfach auf die andere Seite gegangen und wieder zurückgefahren!

MEIN MÄDCHEN!



Ja mein kleiner Liebling, ich wusste das du das schaffen würdest (Ich habe trotzdem immer Angst um dich) und ich vertraue dir (und allen meinen Kindern) BLIND!